Das ist Findus, wenn Sie sich erinnern: aus unserem Alltag, der Findling in der Badewanne
mit den vielen Flöhen ......
Er wurde gefunden, von seiner Retterin gesund gepfflegt und in der Familie weitervermittelt.
Und er wird geliebt, verhätschelt, und und und. Alle Herzen hat er erobert, auch das des
ehemals sehr ablehnenden Familienvaters....
Und dann kam der Tag, an dem Findus nicht mehr nach Hause kam. Und das war unglaublich schlimm.
Für alle.
Spät nachts sah eine Autofahrerin einen Kater am Straßenrand liegen, der sich bewegte,
aber nicht mehr aufstehen konnte. Sie hielt an, lief hin und wollte nach ihm sehen.
Dann winkte sie noch zwei vorbeifahrenden Autos und hoffte, dass ihr jemand hilft.
Haben die dann auch gemacht: der eine gab Gas und der andere erfasste den Kater mit
seinem Wagen und schleuderte ihn viele Meter in ein großes Dickicht. Die Frau wäre auch beinahe
umgefahren worden. In den beiden Autos saßen Männer, kann ja fast nicht anders sein.
Findus war nicht mehr auffindbar. Aber die Frau hatte einen Hund dabei.
Nicht irgendeinen Hund. Einen Hund, der gerade zum Rettungshund ausgebildet wird
und der dann Findus gerettet hat. Und der lebte immer noch.
Einfach nicht totzukriegen! Aber Findus wollte nicht von einem blöden Hund
gerettet werden....und dann kam er auch noch in eine Esslinger
Tierklinik und dort hatte er gleich eine gaaanz gute Ärztin, die diagnostizierte gleich mal,
dass er ein Mädchen ist und weder Täto noch Chip hat (hat er aber).
Seine Retterin assistierte bei der Behandlung, war auch gut so, sie ist
nämlich Krankenschwester von Beruf.
Dann kam Findus mit seinem Beckenbruch ins Esslinger Tierheim und seine Besitzer konnten
gefunden werden. Die Tierheimärztin wollte Findus noch nicht nach Hause lassen,
weil er keinen Stuhl absetzen konnte. Und dann entschied man nach 5 Tagen,
ihn doch nach Hause zu schicken, weil man vermutete, dass er Heimweh hat.
Und siehe da: kaum war er zuhause, lief alles wie geschmiert.
Alle sind glücklich, am meisten Findus, obwohl er im Hasenstall sitzen muß.
Er darf nämlich viele Wochen lang nicht springen, damit alles wieder gut verheilt.
Keine Ahnung, wie viele Schutzengel Findus hat, es muß aber eine ganze Legion sein
und die hatten ordentlich zu tun.... Seine Retterin ist übrigens eine Bekannte
seiner Familie......Und was tat sein ehemals so ablehnendes Herrchen:
er schlief im Wohnzimmer hinter der Balkontür und hoffte jede Nacht,
dass Findus nach Hause kommt....
Diese Geschichte ist eigentlich so ziemlich typisch. Soziologen haben übrigens das
gleiche festgestellt. Sie haben mit versteckter Kamera mitleiderregende Szenen nachgestellt
und mal geschaut, wer so alles helfen will. Das waren so ziemlich immer nur die Frauen.....
Obwohl Männer ja durchaus zu Gefühlen fähig sind, zum Beispiel, wenn ihr Auto einen Kratzer hat....