5 Man muß immer hartnäckiger sein, wie das Pech, das einen verfolgt
An diesem Bild kann ich mich ehrlich gesagt gar nicht satt sehen. Und es ließ auch sehr lange auf
sich warten. Genauer gesagt 7 Jahre. Denn so lange musste Fridolin warten, bis er seinen Platz im
Leben endgültig gefunden hat. Angefangen hat das alles damit, dass er und sein Bruder als Kinder
einer freilebenden verwilderten Hauskatze zur Welt kamen. Und entsprechend scheu waren sie.
Die erste Vermittlung erfolgte von einem Pflegeplatz aus. Zwei scheue junge Kater in ein großes
unübersichtliches Haus zu einer Familie mit Kindern. Das muss nicht gut gehen.
Und es ging auch nicht gut. Sie kamen zurück und wurden bei einem Tierarzt abgegeben.
Und dort wurden sie dann vergessen. Zumindest von der Dame, die sie zuerst vermittelt hat.
Ja, das war wohl ein Stadium, in dem Tierschutz keinen Spaß macht.
Und so kamen die Beiden zu mir. Und bekamen leider irgendwann auch mal einen Schnupfen.
Das ist bei wirklich scheuen Tieren ein großes Problem Einfach mal Medikamente geben geht eben nicht.
Und ich hatte damals noch nicht ganz so viel Übung in Safari, so dass ich mit den Beiden
damals zu einem Tierarzt ging, der sie zur Behandlung / Therapie leicht sedierte.
Und dann hatte ich nur noch einen schwarzen Kater. Der andere starb dabei. Angeblich hatte er
einen Herzfehler. Sagte man mir. Nach so etwa einem Jahr fand ich dann einen Platz für
Fridolin und frohlockte. Was da erfreulich anfing endete auch traurig. Die Dame gab ihre Wohnung
auf und die meisten ihrer Tiere her, weil sie gemerkt hat, dass sie eine psychische Erkrankung hat.
Sie hat sich, nachdem sie Fridolin zu sich genommen hat, noch einige andere Tiere angeschafft,
denen sie immer weniger gerecht wurde und es kam, wie es kommen musste.
Sie merkte, dass die Tierhaltung keine Therapie ist, sondern harte Arbeit.
Also gab sie ihre Therapeutika ab. Und Fridolin landete wieder bei mir.
Den nächsten Anlauf nahmen wir nach einem Jahr. Fridolin wurde an eine sehr nette Dame vermittelt,
die einen Zweitkater suchte. Und er war so, wie er immer ist, nämlich sehr sehr anhänglich.
Und erntete damit das massive Missfallen seiner Gefährtin. Er war einfach zu aufdringlich
und das kommt nicht immer gut an. Und so landete er schließlich wieder bei mir.
Und so etwa nach einem Jahr nahmen wir wieder einen Anlauf und zwar vor einem Jahr und
zwar diesen, den Sie auf dem Bild sehen. Es war ein Job als Wohnungs- und Zweitkater vakant.
Und genau den hat er bekommen. Und er macht seinen Job hingebungsvoll, wie man sieht.
Fridolin, das ist übrigens der Schwarze auf seinem grauen Freund Solo.
Und der ist ausserordentlich gutmütig.
Man muß immer hartnäckiger sein, wie das Pech, das einen verfolgt